Wir verbrauchen immer mehr weißes Papier. Die
giftige Zellstoffproduktion wird verlagert. Zum Beispiel nach Sumatra und
dort verwüstet sie die Umwelt.
Die Lebensgrundlage tausender von Menschen ist zerstört. In der einst so
idyllischen und fruchtbaren Fluß-Landschaft gab es viele Fische und
Garnelen. Die Menschen lebten im Einklang mit der Natur, bevor sich vor ca.
zwölf Jahren die ersten Zellstoffabriken in dem waldreichen Gebiet Sumatras
niedergelassen haben. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Die
Zellstoffproduktion fordert ihren Tribut: die Flüsse sind mit ungeklärten,
giftigen chlororganischen Verbindungen aus der Fabrik verseucht, die Netze
der Fischer blieben seitdem leer. Die Früchte verfaulen, bevor sie richtig
gereift sind und die Menschen, die auf das Wasser der Flüsse zum Baden,
Waschen und Trinken angewiesen sind, stehen der Mammut-Fabrik ohnmächtig
gegenüber. Die Menschen leiden heute unter schweren Hauterkrankungen und
Atemwegsbeschwerden, besonders stark betroffen sind die Kinder. Juckende
Hautekzeme an Armen, Beinen und am Kopf sowie der fürchterliche Gestank, den
der Wind von den Fabriken herüberträgt, gehört bei ihnen schon zum
unerträglich gewordenen Alltag.
Die meisten großen Zellstoffkonzerne auf Sumatra
sind auf den Regenwald als Rohstofflieferant angewiesen. Seit Beginn der
Zellstoffproduktion wurden Regenwälder von der Größe Deutschlands für die
gefräßigen Papiermühlen der Fabriken abgeholzt. Die indigenen Völker dieser
Region verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage und werden vertrieben.
Indonesien ist heute der weltweit größte und günstigste Papier- und
Zellstoffhersteller. Nur mit europäischer Hilfe, konnte diese groß angelegte
Industrialisierung verwirklicht werden.